Inhalt
Toni Ricardelli ist ein eiskalter Profikiller – ein echter Meister seines Fachs. Doch bei allem Erfolg in seinem Beruf fehlt Toni noch etwas zum Glück: eine liebende Frau. Ausgerechnet bei einem seiner Aufträge scheint er die Richtige zu treffen. Gerade hat Toni im Auftrag eines Mafiaclans den Mafioso Enrico eliminiert, um zu verhindern, dass der seine Memoiren veröffentlicht, da läuft ihm die linkische Verlagsangestellte Julia über den Weg. Bei Toni ist es Liebe auf den ersten Blick. Um sie näher kennen zu lernen, hat der Killer nur eine Chance: Er muss sich als Enrico ausgeben und ihr dessen Memoiren zur Veröffentlichung anbieten. Damit aber zieht er sich nicht nur die Eifersucht von Julias Verlobtem Bob zu, sondern auch den Hass seiner Auftraggeber bei der Mafia.
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Sie fliegt auf eigene Faust nach Italien, um den Schriftsteller Enrico Puzzo (kurze, aber prägnante Episodenrolle für die „Django“-Legende Franco Nero) persönlich nach Berlin zu holen. Weil dessen Bote mit dem streng geheimen ersten Kapitel seines neuen Mafia-Enthüllungsbuches kurz vor der als Sensation empfundenen Präsentation des Berliner Verlegers Christopher Kimbel (Wiener „Burg“-Bühnenstar Hans Michael Rehberg auf Abwegen) umgebracht worden war und sich der strenge Schwiegerpapa in spe bis auf die Knochen blamiert hat.
Was Julia nicht ahnt: Im gleichen Flieger sitzt der Profikiller Toni Ricardelli (der Comedian als sanfter Schönling: Rick Kavanian), der besagten Boten Paolo Rossi auf dem Klo ins Jenseits befördert hat und nun mit neuem Auftrag unterwegs ist. So kreuzen sich die Wege der beiden nicht zufällig in einem wunderschönen Hotel an der italienischen Riviera (Gerhard Schirlo hat in Portofino und Santa Margherita Ligure herrliche Sehnsuchtsbilder eingefangen).
„Gute Bezahlung, flexible Arbeitszeiten, und man hat viel mit Menschen zu tun“: Toni, der seinen Job liebt, war schon wieder erfolgreich. Dafür wird er von Julia für den wahren Enrico Puzzo gehalten – und mit nach Berlin genommen. Ganz Feuer und Flamme für seine reizend um ihn bemühte persönliche Betreuerin Julia, und unterstützt von seinem alten Freund Pepe (noch eine Filmlegende: Bud Spencer), bemerkt er gar nicht, in welches Wespennest er sich gesetzt hat. Denn nun denkt auch sein cholerischer Auftraggeber, der Mafiaboss Salvatore Marino (Fassbinder-Legende Günther Kaufmann), dass Puzzo noch lebt.
Und setzt gleich eine ganze Killer-Armada auf Toni an, darunter auch dessen jovialen Freund Helmut Münchinger (Münchner Stenz mit bekanntem Handyklingelton: Christian Tramitz). Doch damit noch nicht genug: Der eifersüchtige Junior-Verleger „Bob“, der nur Augen für Julia hat und dabei gar nicht bemerkt, welchen Schatz er mit seiner Assistentin Lisa im Vorzimmer sitzen hat, setzt einen Privatdetektiv auf Toni an mit dem Ziel, den Nebenbuhler auszuschalten...
Dirk Ahner und Sebastian Niemann wollten mit „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ an die klassischen Screwball-Komödien wie „Bettgeflüster“ oder „Pyjama für zwei“ mit Doris Day, Cary Grant, Rock Hudson & Co anknüpfen. Doch bei dieser, so Niemann, „romantischen Komödie mit einem Profikiller als Hauptfigur“ erinnert trotz erheblichen Star-Einsatzes nur der Soundtrack mit immerhin neun Dean-Martin-Songs (darunter „Mambo Italiano“ und „That's Amore“) an die guten alten, beinahe noch ganz schwarz-weißen 1950er und 1960er Jahre.
Zu wenig Komödie (Mokkabohnen die reine Nervennahrung), zu viel Klamauk (Wolfgang Völz als Star-Literaturkritiker Henry von Göttler): Das „Mord...“-Duo hat sich nicht für ein Genre oder wenigstens für die Persiflage auf ein solches entscheiden können. Immerhin müssen die Dreharbeiten einen Mordsspaß gemacht haben mit Riesen-Tiramisu-Torte für Bud Spencer zum 78. Geburtstag.
Wie populär das Italo-Schwergewicht hierzulande bei jung und alt gleichermaßen ist, zeigte die von Warner Bros. Germany ausgerichtete Uraufführung des Films am 19. Februar 2009, also unmittelbar im Anschluss an die Berlinale, im Sony-Center am Potsdamer Platz: Bud Spencer war das am meisten umlagerte Teammitglied, das auf dem Roten Teppich mit stoischer Gelassenheit jeden Handyfoto-Wunsch erfüllte. Free-TV-Premiere war am 1. Mai 2012 auf Sat 1.
Pitt Herrmann