Nach fünf im Urwald

Deutschland 1995 Spielfilm

Summary

It′s A Jungle Out There

Why shouldn′t one venture into the jungle after five o′clock? Because then the elephants practice parachuting. Why do crocodiles have flattened snouts? Because they went to the jungle after five o′clock. The main character is 17-year-old Anna who runs away to Munich after a row with her father, a Thelonius Monk fan and aspiring mayor. At a casting, she tries her luck as a singer and becomes involved in the world of the arty, arrogant PR-lot. Her worried parents also go off to Munich in search of their prodigal daughter. However, the trip to the big city is as much of a surprising adventure and a "jungle experience" for her "crinkly" elders as it is for teenager Anna. Her sister Clara, who has stayed at home, is the only one who keeps on top of things in her little treehouse and can′t do more than shake her head in resignation at the escapades of her family ...

Source: German films Service & Marketing GmbH

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Es war der Durchbruch für Franka Potente („Lola rennt“), die als 21-jährige Schauspielschülerin unmittelbar von der renommierten Otto-Falckenberg-Schule vor die Kamera Klaus Eichhammers abgeworben wurde – und das Wagnis einging, ihre Ausbildung nicht zu beenden. Sie spielt das 17jährige Mädchen Anna, die Schwester der zwar jüngeren, aber altklugen Clara, einer Elfjährigen, die im Baumhaus auf dem elterlichen Grundstück im bayerischen Provinznest Altötting Tagebuch schreibt und das ganze Geschehen aus gewisser Distanz betrachtet.

Ihr Vater Wolfgang ist nicht nur – als einst überzeugter Alt-Achtundsechziger – ein großer Jazzfan, sondern inzwischen auch ein konservativer Lokalpolitiker, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert und sich keine privaten Eskapaden, und schon gar nicht in der eigenen Familie, leisten kann. Unterstützung erhält er von seiner immer noch attraktiven Gattin Karin, die sich in die Rolle der zuarbeitenden Hausfrau klaglos einzufinden scheint.

Doch wie die Kids so sind, kaum haben die Eltern das Haus verlassen, wird die bürgerliche Wohnstätte zu einer wilden Party genutzt. Und weil Letztere den Scherbenhaufe am anderen Morgen nicht kritiklos hinzunehmen bereit sind, kommt es zum großen Krach. Anna reißt in die Großstadt München aus, dem Sündenbabel schlechthin aus Altöttinger Sicht. Dabei ist ihr Simon behilflich, ein stiller Verehrer aus der Tanzschule, der Papas Wagen klaut, um seine Angebetete in die Isarmetropole zu kutschieren, wo sich die beiden jedoch rasch aus den Augen verlieren.

Anna will zum Film und bewirbt sich bei einem Casting. Ihr erster Versuch scheitert zwar, doch der Produktionsassistent Nick hat ein Auge auf die Provinzschönheit geworfen und versucht, sich ihr nächtens im Freibad zu nähern – vergeblich. Derweil sind Annas Eltern in heller Aufregung, fahren nach München, um in einschlägigen Discos und Drogentreffs nach Anna zu suchen. Dabei erinnern sich die beiden durchaus eigener Jugendtorheiten. Sie treffen auf Simons Eltern. Das Pikante dabei: Simons Mutter Johanna war einst die Geliebte von Annas Vater in wildbewegten 1968er Zeiten. Unverrichteter Dinge aus München zurückgekehrt machen die beiden in die Jahre gekommenen Ehepaare noch einmal ein Fass auf...

„Nach fünf im Urwald“ ist wie „Härtetest“ ein Film in der Ästhetik der 1950er Jahre. Zwar werden heute die Probleme offener diskutiert und vor allem freizügiger vor der Kamera offenbart, doch am Ende ist wieder alles ganz familiengerecht im Lot. Anna, die den verzweifelten Simon mitten in der Nacht irgendwo in München aufgegabelt hat und mit ihm nach Altötting zurückkehrt, findet daheim die „Haschisch-Leichen“ der Eltern vor – und verzeiht ihnen großmütig. Während Schwesterchen Clara hoch oben im Baumhaus fürchterlich Altkluges zu Papier bringt...

Hans-Christian Schmid sorgt mit kleinen Details für ungemein situationskomische Szenen. So scheitert Annas Vater am Türsteher einer Diskothek, der die „Grufties“ nicht einlassen will. Da muss erst die resolute Gattin an die Front! Dann ist da die Sache mit Erwin, dem Kaninchen des Nachbarn, dessen Gartenzwerg-Tick schon wieder Kultstatus besitzt: Wie in guten alten Anarcho-Zeiten wird dem Mann von nebenan ein Streich gespielt, der sich im wahren Wortsinn gewaschen hat. So werden auch vermeintlich verknöcherte Erwachsene wieder jung...

Nach dem Kinostart am 18. April 1996 gabs zwei Bayerische Filmpreise für die beste Produktion und für die beste Nachwuchsdarstellerin (Franka Potente).

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Assistant director

Script supervisor

Co-author

Director of photography

Assistant camera

Still photography

Property master

Stand-by props

Make-up artist

Special make-up effects

Costume design

Costumes

Assistant editor

Sound editor

Sound assistant

Foley artist

Audio mixing

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • Mai 1995 - August 1995: München und Umgebung
Duration:
2706 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Eastmancolor, Dolby SR Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 28.02.1996, 74824, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 27.10.1995, Hof, IFF;
TV-Erstsendung (DE FR): 03.10.1997, Arte

Titles

  • Originaltitel (DE) Nach fünf im Urwald

Versions

Original

Duration:
2706 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Eastmancolor, Dolby SR Digital
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 28.02.1996, 74824, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 27.10.1995, Hof, IFF;
TV-Erstsendung (DE FR): 03.10.1997, Arte

Awards

Bayerischer Filmpreis 1995
  • Nachwuchsdarstellerin
Hofer Filmtage 1995
  • Eastman Förderpreis